Beim Tennisclub Puchheim probieren Sehbehinderte den Sport mit Ball und Schläger aus. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde mit Trainerin Elke Happach und deren Unterstützerinnen machen sich die Teilnehmenden mit dem Equipment vertraut. Die Schläger werden zunächst betastet und auch die Bälle. Manche Teilnehmenden laufen am Arm der Trainerinnen das Feld ab, um ein Gespür für die Größe und Länge der Fläche zu bekommen. Als Orientierungshilfe werden beim Blindentennis die Linien mit fühlbarem Material abgeklebt – Happach nutzt dafür Klettbänder. Der TC Puchheim bietet unter dem Inklusions-Projekt „Tennis trotz“t“ Handicap“ seit letztem Jahr Blindentennis an. Happach, die das Projekt aufgestellt hat, berichtet von drei regelmäßig trainierenden vollblinden Spielern. Einige Trainer machten nun den Schein „Übungsleiter für Behindertensport“, sagt sie. Trainierende, die selbst Einschränkungen hätten, kämen zusätzlich bei Inklusionssportgruppen zum Einsatz. „Weil das die Hemmschwelle nimmt“, sagt Happach. Ihre Kollegin Alexandra Zanker, die selbst taub ist und eine Orthese trägt, trainiert regelmäßig Blinde und Menschen mit geistiger Behinderung.
Lisa Rubin, Stadträtin und Organisatorin des Schnuppertages am 8.August 2024, macht selbst mit. Rubin sitzt auch in einem ehrenamtlichen Arbeitskreis des BBSB Jugend. Die 25-Jährige ist selbst vollblind und hat Blindentennis bereits im TC Puchheim ausprobiert. Sie fände es cool, heute selbst mitzumachen, man käme in Kontakt mit Gleichgesinnten und könne neue Leute kennenlernen, sagt sie. Dennoch bedauert sie, dass es generell zu wenig Angebote für blinde und sehbehinderte Menschen gäbe – nicht nur im Landkreis. „Es könnte mehr passieren, nicht nur im Sport.“
Damit das Projekt „Tennis trotz“t“ Handicap“ auch in Zukunft weiter angeboten werden kann, bräuchte es immer wieder Sponsoren, sagt Happach.